In 10 Schritten zurück ins Berufsleben nach der Elternzeit

Ein ehrlicher Leitfaden für Mütter zwischen Neuanfang, Identitätswandel und beruflicher Erfüllung

Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist für viele Mütter ein emotionales Minenfeld – irgendwo zwischen beruflichem Anspruch, Alltagsorganisation und der großen Frage: Wer bin ich eigentlich geworden?

Dieser Artikel richtet sich an Frauen, die spüren: Ich will (und kann) zurück – aber eben nicht irgendwie. Du verdienst einen Weg, der zu deinem neuen Leben passt. Und du bist nicht allein. Du findest zu jedem Punkt einen wertvollen Tipp.

Symbolbild für beruflicher Wiedereinstieg nach Elternzeit

10. Schritte zurück ins Berufsleben

In diesem Artikel erfährst du, wie du nach der Elternzeit Schritt für Schritt in den Beruf zurückfindest – mit echten Tipps für mehr Selbstvertrauen und Klarheit.

1. Veränderung annehmen

Es wird nicht wie früher – und das muss es auch nicht. Die Geburt deines Kindes hat dich verändert, und genau das darf sich auch in deinem Berufsleben zeigen. Viele Frauen versuchen, wieder in ihre „alte Rolle“ zu schlüpfen – doch was, wenn du diese Rolle inzwischen neu schreiben darfst? Veränderung ist kein Rückschritt. Sie ist ein Zeichen von Entwicklung.

Tipp: Setze dich hin und reflektiere deine Elternzeit. Welche Türen sind dir durch die Elternschaft geöffnet worden? Auf was bist du besonders stolz als Mama?

2. Schuldgefühle hinterfragen

Das schlechte Gewissen klopft an, sobald der Gedanke an eine Fremdbetreuung oder den nächsten Karriereschritt aufkommt. Doch: Das perfekte Mutterbild ist ein Konstrukt. Du darfst dir erlauben, deine eigene Vision von Mutterschaft zu entwickeln – eine, die zu dir passt, nicht zu gesellschaftlichen Erwartungen. Schuldgefühle werden leiser, wenn du dir selbst gegenüber klar wirst.

Tipp: Werde dir mit deinem Partner ganz klar über eure Werte und Prioritäten bevor du wieder in den Beruf einsteigst. So zieht ihr gemeinsam an einem Strang, um diese Werte zu verteidigen und könnt euch in stressigen Zeiten gegenseitig daran erinnern, was wirklich wichtig ist.

3. Mental Load bewusst verteilen

Der berufliche Wiedereinstieg scheitert nicht an der Motivation – sondern oft am mentalen Overload. Wer ist für die Kita-Garderobe zuständig? Wer denkt an Geburtstagsgeschenke? Du brauchst freie Kapazitäten im Kopf. Das heißt: Verantwortung teilen, Aufgaben automatisieren, Not-To-Do-Listen schreiben und Unterstützung annehmen – ohne schlechtes Gewissen.

Tipp: Mental Load ist nicht nur ein Thema der Organisation, sondern auch der Empathie. Versuche mit deinem Partner einmal die Aufgaben zu tauschen. Falls ihr erstmal eine Liste an Aufgaben braucht, kannst du dir hier meine Mental Load Masterliste runterladen und sie gemeinsam mit deinem Partner durcharbeiten.

4. Selbstwert reflektieren und stärken

Nach Monaten oder Jahren ohne Beurteilung, Gehaltsgespräch oder Projektverantwortung kann sich Unsicherheit einschleichen. Doch dein Wert bemisst sich nicht an deiner Produktivität. Du hast emotionale Kompetenzen entwickelt, Herausforderungen gemeistert und dich selbst neu kennengelernt. Das gehört ins Bewusstsein – und in jedes Bewerbungsgespräch.

Tipp: Ein Buch, das dir dabei helfen kann deine Skills als Mama wirklich anzuerkennen und zu schätzen ist das Buch “Elterliche Skills in Organisationen”. Das gibt dir als Elternteil vor dem beruflichen Wiedereinstieg einen Selbstwert-Boost!

5. Potenziale (wieder)entdecken

Stell dir vor, du würdest deine Talente wie unter einem neuen Licht betrachten. Welche Fähigkeiten waren schon immer da – und welche hast du während der Elternzeit hinzugewonnen? Vielleicht hast du Geduld gelernt, Prioritäten gesetzt, neue Interessen entdeckt. Diese Mischung aus Alt und Neu ist die Basis für deinen weiteren Weg.

Tipp: Was für mich gut funktioniert hat was das Buch “Finding Your Element” von Ken Robinson. Es ist ein tolles Tool und Workbook, um sich mit den eigenen naturgegebenen Fähigkeiten und Talenten auseinanderzusetzen. Und eventuell sogar auf neue Karrierezweige und Positionen zu kommen.

6. Purpose finden

Viele Frauen spüren nach der Geburt: Ich will etwas tun, das Sinn macht. Das Leben fühlt sich zu kostbar an, um acht Stunden täglich innerlich abzuschalten. Wenn dich dieser Gedanke berührt, darfst du ihn ernst nehmen. Der berufliche Wiedereinstieg kann auch ein Wendepunkt sein – hin zu mehr Sinn, Impact und echter Motivation. Aber manchmal ist es gar nicht so einfach den richtigen Weg zwischen Teilzeitbeschäftigung und sinnvoller Arbeit zu finden.

Tipp: Versuche dich am Ikigai – ein japanisches Modell, das sich mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzt. Gerade nach der Geburt eines Kindes spannend, wo sich die Prioritäten und Werte ändern. Hier findest du einen Beitrag von mir auf Linkedin zum Thema Ikigai und wie du ihn nach der Elternzeit gut für dich anwenden kannst.

Kind mit Mutter beim Wiedereinstieg

Hol dir meinen kostenlosen Guide zum Thema berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit. Hier zeige ich dir in 5 Schritten und mit nützlichen ChatGPT Prompts, wie du dich smart auf die neue Herausforderungen einstellen kannst.

7. Deine eigene Vision von Vereinbarkeit

Es gibt nicht den einen Weg, Kind und Karriere zu verbinden. Und es gibt viel zu wenig Vorbilder, die Vereinbarkeit wirklich ehrlich leben. Du darfst dich also freimachen vom Vergleich – und stattdessen fragen: Wie soll sich mein Alltag anfühlen? Was brauche ich, um beruflich erfüllt und präsent in der Familie zu sein? Dein eigener Maßstab zählt. Aus diesem Grund sind auch Punkte 2 + 3 so wichtig – werde dir über deine Werte klar und kreiert euch als Familie abseits von konventionellen Bildern eure Vision von Vereinbarkeit.

8. Rückkehr oder Neustart? Zwei gleichwertige Wege

a) Rückkehr in den alten Job:
Dann braucht es Gespräche auf Augenhöhe. Viele Mütter erleben, dass Unternehmen keine Vorstellung davon haben, was sie wirklich brauchen. Vorschläge wie Jobsharing, Remote Work oder flexible Teilzeitmodelle können Türen öffnen – wenn du sie mit Klarheit und Lösungskompetenz präsentierst.

b) Wechsel in einen neuen Job:
Du gehörst zu den 30 % der Frauen, die nach der Elternzeit den Job wechseln? Dann starte mit einem Lebenslauf-Update: Betone deine emotionale Reife, deine Resilienz, deine Kommunikationsstärke – und stehe selbstbewusst zu deiner Elternzeit. Das ist kein Bruch. Das ist ein Kapitel. Hier kann ich dir meinen Guide 5 Schritte zur beruflichen Neuorientierung empfehlen. Ich zeige dir Schritt für Schritt und mit viel Recruiting Insider-Wissen, wie du aus der Elternzeit in ein passenderes Arbeitsverhältnis nach der Elternzeit kommst.

9. Arbeitgeber finden, die wirklich familienfreundlich sind

Nicht jedes Unternehmen lebt Vereinbarkeit – aber viele tun es. Recherchiere gezielt: Nutze kununu, Great Place to Work® Deutschland, Teilzeit.Talente oder herCAREER, um Firmen zu finden, die Programme für Wiedereinsteigerinnen anbieten, echte Flexibilität leben und Mütter nicht als „Risiko“, sondern als Bereicherung sehen.

Tipp: In einem wirklich familienfreundlichen Unternehmen ist es nicht mehr ganz so wichtig welche Position du inne hast. Denn dort werden deine Ressourcen geschont, da du viele der Grundkämpfe rund um Vereinbarkeit gar nicht mehr austragen musst. Aus diesem Grund – hol dir ChatGPT zu Hilfe und frag ihn welche Unternehmen in deiner Umgebung als familienfreundlich gelten.

10. LinkedIn: Dein Netzwerk kann Gold wert sein

Dein berufliches Netzwerk hat sich vielleicht verändert – aber es kann dein größter Hebel sein. Pflege dein LinkedIn-Profil, markiere dich als „Open to Work“, vernetze dich mit Netzwerken wie Working Moms e.V., Echte Mamas oder FreeMOM. Präsenz muss nicht laut sein – aber sie darf sichtbar sein.

Tipp: Schaue auch nach wertvollen Gruppen auf LinkedIn, die dich inspirieren neue Wege zu gehen und die dich mit anderen erwerbstätigen Müttern verbinden. Auch in meinem Coaching Paket bekommst du die Möglichkeit dich monatlich mit anderen Frauen zu vernetzen.

Und zuletzt: Nicht aufgeben.

Auch wenn es sich manchmal einsam, kompliziert oder überwältigend anfühlt – du bist nicht allein. Dein beruflicher Weg nach der Elternzeit darf neu, mutig und selbstbestimmt sein. Es ist okay, wenn du Zeit brauchst. Es ist okay, wenn es nicht perfekt läuft. Und es ist okay, wenn du dir Unterstützung holst.

 

🙋🏽‍♀️ Du möchtest mehr über dieses Thema wissen? Schau dir auch meine Seite zu meinem Coaching Paket an, um mehr über meine Arbeit zu erfahren. Oder lass uns unverbindlich über deine individuelle Situation sprechen. Buche dir einen Slot in meinem Kalender für ein erstes Kennenlernen.

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Beruflicher Wiedereinstieg und mentale Gesundheit